Was ist Shill Bidding?
„Shill Bidding“ (auf Deutsch auch Scheinbieten oder Hochbieten durch Strohmänner) bezeichnet eine unfaire Praxis auf Auktionsplattformen wie eBay, bei der der Verkäufer selbst oder ein Helfer (z. B. ein zweiter Account mit 0 Bewertungen) auf den eigenen Artikel bietet, um den Preis künstlich in die Höhe zu treiben. Das Ziel: Den Endpreis zu maximieren – auf Kosten ehrlicher Bieter.
Diese Methode verstößt nicht nur gegen die eBay-Richtlinien, sondern ist in vielen Ländern auch strafbar, weil es sich um eine Form von Betrug handelt.
Wie erkennt man Shill Bidding?
Es gibt einige typische Anzeichen für verdächtiges Bietverhalten:
- 🧑💻 Bieter mit 0 Bewertungen, die plötzlich viel bieten
- 🔁 Wiederholte Gebote vom gleichen Bieter, oft in kurzen Abständen
- 🎯 Der Bieter gewinnt nie, bietet aber immer wieder bei demselben Verkäufer
- 💰 Ungewöhnlich hoher Endpreis, obwohl nur wenig Interesse am Artikel bestand
- 🔍 Bieter aktiv auf mehreren Artikeln desselben Verkäufers
Diese Merkmale sind nicht automatisch ein Beweis, können aber einen berechtigten Verdacht begründen – und den solltest du eBay melden.
Was kannst du tun, wenn du Shill Bidding vermutest?
Schritt 1: Noch nicht bezahlt? → Nicht zahlen und melden!
Wenn du eine Auktion „gewonnen“ hast, aber der Preis durch verdächtiges Bietverhalten zustande kam, solltest du nicht sofort zahlen. Melde stattdessen den Vorfall an eBay und warte die Prüfung ab.
Schritt 2: Schon bezahlt? → Käuferschutz nutzen!
Wenn du bereits gezahlt hast, kannst du eBay ebenfalls informieren. Wird Shill Bidding bestätigt, kann eine Rückerstattung über den Käuferschutz erfolgen – besonders, wenn der Artikel nicht wie beschrieben ist oder du dich getäuscht fühlst.
So sieht Scheinbieten auf eBay aus

Wie kann ich Shill Bidding auf eBay vermeiden?
Auch wenn man Shill Bidding nicht immer vollständig verhindern kann, gibt es einige Tipps, mit denen du das Risiko deutlich senken kannst:
1. Verkäufer mit vielen positiven Bewertungen bevorzugen
Achte auf Verkäufer mit hoher Anzahl an Bewertungen (z. B. über 100) und einer guten Sternebewertung (mind. 99 %). Bei neuen oder anonymen Accounts ist mehr Vorsicht geboten.
2. Bietverlauf analysieren
Vor dem Bieten kannst du oft den Bietverlauf der Auktion ansehen. Häufige Gebote von einem einzelnen Bieter oder ein „Neuer Bieter (0)“ direkt unter dir sind Warnsignale.
3. Nicht zu früh mitbieten
Viele Shill Bidding-Taktiken zielen auf frühe Bieter ab. Setze dein Maximalgebot spät (z. B. mit Sniping-Tools oder kurz vor Auktionsende), um nicht Teil eines künstlichen Bietgefechts zu werden.
4. Misstrauisch bei zu vielen ähnlichen Artikeln
Wenn ein Verkäufer sehr viele gleiche Artikel verkauft und die Gebote oft gleich ablaufen (immer dieselben Bieter, ähnliche Endpreise), kann das verdächtig sein.
5. Kauf über Sofort-Kaufen (wenn möglich)
Wenn dir ein Artikel wichtig ist, prüfe, ob es ihn auch als Sofort-Kaufen-Angebot gibt – das ist sicherer und vermeidet die Risiken von Auktionen ganz.
Shill Bidding ist unfair, verboten und kann teuer werden – für ehrliche Käufer
Deshalb solltest du bei verdächtigem Verhalten nicht zögern, eBay zu informieren. Auch wenn du dein Geld nicht automatisch zurückbekommst, kann eine Meldung dazu führen, dass der Kauf rückgängig gemacht wird – und du hilfst, die Plattform für alle fairer zu halten.