Grading von Sammelkarten – Alles, was du wissen musst

Was ist Grading?

Willkommen in der aufregenden Welt der Sammelkarten, wo nicht nur das Sammeln an sich, sondern auch der Zustand der Karten eine entscheidende Rolle spielt. Hier kommt das Grading ins Spiel – der Prozess, bei dem Sammelkarten von speziellen Unternehmen bewertet werden, um ihren Zustand und damit ihren Wert zu bestimmen. Egal ob du ein erfahrener Sammler bist oder gerade erst anfängst, hier erfährst du alles Wissenswerte über das Grading von Sammelkarten, von den bekanntesten Firmen bis hin zu den Kosten und Herausforderungen bei Transport und Zoll. Also los geht’s, wir tauchen tief ein in die Welt des Grading!

Grading Firmen – Die großen Namen aus Amerika und Europa

Beim Grading geht es um Vertrauen. Schließlich willst du sicher sein, dass der Wert deiner Karte objektiv und professionell bewertet wird. Hier sind die bekanntesten Grading-Firmen in Amerika und Europa:

Grading-Firmen in Amerika

  • PSA (Professional Sports Authenticator): PSA ist eine der bekanntesten Grading-Firmen weltweit und besonders in den USA der Standard für das Bewerten von Sammelkarten. Sie sind seit 1991 tätig und ihre Bewertungen haben einen maßgeblichen Einfluss auf den Marktwert von Karten.
  • Beckett Grading Services (BGS): Beckett ist ebenfalls eine große Nummer im Bereich Grading, besonders bekannt für die sogenannten „Black Label“-Bewertungen. Diese Top-Grades sind extrem selten und können den Wert einer Karte massiv steigern.
  • CGC (Certified Guaranty Company): Ursprünglich bekannt für das Bewerten von Comics, hat sich CGC mittlerweile auch im Bereich Trading Cards etabliert. Sie bieten detaillierte Berichte und verwenden eine Zehnerskala, ähnlich wie PSA.

Grading-Firmen in Europa

  • SGC (Sportscard Guaranty Corporation): SGC bietet ebenfalls Grading-Dienstleistungen in Europa an und hat vor allem bei Sportkarten eine starke Präsenz. Ihre Bewertungen sind in der Community anerkannt und bieten eine alternative zu den amerikanischen Riesen.
  • GSG® GS Grading Service: Bietet professionelles Grading von Trading Cards an und gilt als eine der führenden Alternativen zu amerikanischen Firmen in Europa.
  • Absolute Objective Grading: Fokussiert auf objektive und transparente Zustandsbewertungen von Sammelkarten, entwickelt und produziert in Deutschland.

Firmen die dir beim Graden helfen

  • SLAP (Sell Like A Professional): Als offizieller PSA-Partner in Deutschland bietet SLAP einen umfassenden Grading-Service für Sammelkarten an. Sie übernehmen die gesamte Abwicklung des PSA-Gradings und bieten zudem einen Verkaufsservice über ihren eBay-Shop an.

Grading Arten – Von Mint bis Poor

Die Grading-Skala reicht in der Regel von 1 bis 10, wobei 10 die beste Bewertung darstellt, bekannt als „Gem Mint“. Jede Bewertung dazwischen gibt Hinweise auf kleinere bis größere Mängel der Karte. Hier sind die verschiedenen Grading-Arten kurz erklärt:

  • Gem Mint (10): Die höchste Qualität, die eine Karte haben kann. Keine erkennbaren Mängel, perfekte Kanten, keine Kratzer oder Abnutzungen. Ein wahres Sammlerstück.
  • Mint (9): Nahezu perfekt, aber eventuell mit minimalen Fehlern, wie kleinsten Kratzern oder kaum sichtbaren Druckfehlern.
  • Near Mint (8): Sehr gute Qualität, aber kleine Gebrauchsspuren an den Ecken oder Kanten sind erkennbar.
  • Excellent (5-7): Deutliche Abnutzungen und sichtbare Gebrauchsspuren, aber insgesamt noch gut erhalten.
  • Poor (1-4): Diese Karten haben starke Abnutzungen, Knicke oder sind sogar beschädigt. Sie haben meist nur noch Sammlerwert, wenn sie extrem selten sind.

Was beeinflusst den Wert einer gegradeten Karte?

Der Wert einer Sammelkarte nach dem Grading hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Zustand: Klar, je besser der Zustand (je höher die Bewertung), desto wertvoller ist die Karte.
  • Seltenheit: Karten, die in kleiner Stückzahl produziert wurden, sind begehrter.
  • Popularität des Charakters: Charaktere wie Pikachu oder Charizard haben generell einen höheren Sammlerwert.
  • Edition und Druckfehler: Karten aus ersten Auflagen oder mit besonderen Druckfehlern sind besonders wertvoll.

Fälschungen – Ein wachsendes Problem

Leider gibt es auch im Bereich des Grading immer wieder Probleme mit Fälschungen. Vor allem hochpreisige Karten werden gerne gefälscht, um ahnungslose Käufer zu täuschen. Hier sind ein paar Tipps, um Fälschungen zu vermeiden:

  • Seriennummer prüfen: Jede gegradete Karte bekommt eine eindeutige Seriennummer, die man auf der Webseite der Grading-Firma überprüfen kann.
  • Das Label: Achte darauf, dass das Label des Grading-Unternehmens echt aussieht. Fälschungen weisen oft Rechtschreibfehler oder ein schlechtes Design auf.
  • Zertifizierte Verkäufer: Kaufe am besten nur bei zertifizierten Händlern oder Auktionshäusern, die für ihre Seriosität bekannt sind.

Kosten und Transport – Lohnt sich das Grading?

Grading kostet Geld – und das nicht zu knapp. Die Kosten variieren je nach Wert der Karte und gewähltem Service-Level. Hier ist eine grobe Übersicht:

  • Standard-Grading: Die Kosten für eine normale Bewertung können zwischen 20 und 50 Euro pro Karte liegen.
  • Express-Service: Wer es schneller möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Die Kosten liegen hier zwischen 100 und 200 Euro pro Karte.
  • Versicherung und Transport: Der Transport der Karte zur Grading-Firma sollte versichert erfolgen. Schließlich möchtest du sicherstellen, dass deine wertvolle Karte heil ankommt. Die Kosten für den versicherten Versand können, je nach Wert der Karte, zwischen 10 und 50 Euro liegen.

Einreise, Zoll und Versand

Wenn du deine Karten zu einer Grading-Firma außerhalb der EU schickst, z.B. zu PSA oder Beckett in die USA, kommen zusätzliche Zollgebühren und Steuern auf dich zu. Das kann den gesamten Prozess teurer machen als gedacht. Hier sind einige Punkte, die du beachten solltest:

  • Deklaration: Achte darauf, dass du die Karte korrekt deklarierst, damit es beim Zoll keine Probleme gibt. Manchmal kann eine falsche Deklaration zu hohen Gebühren oder sogar zur Beschlagnahmung führen.
  • Rücktransport: Nachdem die Karte gegradet wurde, muss sie sicher zurückgeschickt werden. Dabei entstehen ebenfalls Versand- und Zollkosten.

Unterschiedliche Formate beim Grading

Nicht alle Sammelkarten haben die gleiche Größe oder Form. Die meisten Grading-Unternehmen bieten Services für verschiedene Formate an, darunter:

  • Standard Trading Cards: Die gängigsten Kartenformate wie Pokémon, Magic: The Gathering oder Yu-Gi-Oh!
  • Oversized Cards: Einige Sets enthalten größere Karten, die ebenfalls gegradet werden können.
  • Vintage-Sportkarten: Sportkarten aus den 70er und 80er Jahren haben oft ein anderes Format als moderne Karten.

Grading ist eine großartige Möglichkeit, den Wert deiner Sammelkarten zu maximieren und ihre Echtheit zu bestätigen. Allerdings ist es wichtig, alle Kosten und potenziellen Herausforderungen zu bedenken – von den Gebühren über den Versand bis hin zu möglichen Problemen beim Zoll. Die Wahl der richtigen Grading-Firma hängt von deinem Standort, der Karte selbst und deinem Budget ab. Wenn du es richtig machst, kann Grading nicht nur den Wert deiner Karten steigern, sondern auch den Spaß und die Sicherheit beim Sammeln erhöhen.


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